Die Wandlung - Hircines Segen

Das erste, das ich realisierte war, dass mein ganzer Körper brannte. Ich meine nicht wirklich, aber mit jedem Atemzug den ich nahm, hatte ich das Gefühl als würde sich ein glühendes Feuer in mir ausbreiten und mich langsam innerlich zerfressen. Ich schloss die Augen und atmete tief den Duft der Wälder ein, der dem Norden so typisch war. Ich kostete die Kälte, die meinen Schmerz etwas linderte und mit dem Geruch von Schnee und Eis kam die Erinnerung. Ein Schauder durchlief meinen Körper und augenblicklich erstarrte mein Innerstes.
Ich hatte es geschafft! Zwar fühlten sich meine Erinnerungen an wie die Schatten meiner Träume (jene Träume, die so realistisch waren, dass die Grenze zwischen Traum und Realität verschwamm, die aber dennoch von einem dunklen Schleier durchzogen waren und sich immer mehr verflüchtigten, je mehr man versuchte sich an sie zu erinnern), aber eines wusste ich mit Sicherheit: ich war nun ein Teil des Rudels. Der Gott Hircine hatte mich als die seine gekennzeichnet und mit einem Schlag wurde mir klar, woher der Schmerz, der indes kaum mehr spürbar war, kam. Ich hatte mich zurück in einen Menschen verwandelt. Meine Jagd war erfolgreich gewesen.
Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Zu mehr war ich nicht fähig, denn jetzt, wo sich der Schmerz endgültig aufgelöst hatte, übermannte mich eine betäubende Müdigkeit, die jeden Gedanken an einen Versuch mich aufzurichten erlöschen ließ. Bevor ich in die Arme der Ohnmacht zurück sank, spürte ich noch, wie mich jemand aufhob und ich glaube noch gehört zu haben, wie eine tiefe, wohltuende Männerstimme flüsterte: "Stil jetzt, ruh dich aus. Ich bringe dich nach Hause."